Nach dem spielfreien Wochenende geht es für den HC Eintracht Hildesheim am Dienstagabend gegen den HC Empor Rostock. Mit zwei Siegen aus den verbleibenden zwei Spielen wäre die Bätjer-Truppe in der Zwischenrunde. Allerdings hat Rostock „Aufwind“.

Zehn Tage liegen zwischen dem Spiel beim VfL Eintracht Hagen (01. Mai) und dem Duell mit dem HC Empor Rostock (Dienstagabend, 11. Mai). Zehn Tage hatten die Handballer des HC Eintracht Hildesheim also Zeit, Kräfte zu sammeln für den Endspurt der Gruppenphase. Mit dem Duell gegen den Klub aus Mecklenburg-Vorpommern bestreiten die Hausherren das erste von zwei ‚finalen Gruppenspielen‘. Anschließend steht am Sonntag noch das Duell beim TuS Spenge an (16.05.2021 17 Uhr). Für Hildesheims Cheftrainer Jürgen Bätjer kam die Pause nicht ungelegen: „So richtig frei war nicht. Aber es tut auch gut, wenn die Beine mal richtig ausgeruht sind.
Ganz anders geht es da den Rostockern, die erst am Samstag im Einsatz waren, sich aber mit dem 27:22 über Hagen Selbstvertrauen holten. Dennoch glaubt Bätjer, dass es die Vorbereitung nicht unbedingt förderte:

Ich denke, für Rostock ist es schwieriger. Samstag Spiel, Sonntag Regeneration und heute Anreise. Das ist wahrscheinlich weniger optimal, als das für uns der Fall ist.
Jürgen Bätjer

Rostock kommt mit „Aufwind“

Zuletzt gewann Rostock zweimal. Zunächst in Vinnhorst, anschließend in heimischer Halle gegen Hagen. „Wir werden gegen Rostock alles dafür tun, um zu gewinnen, obwohl sie ziemlich im Aufwind sind. Das muss man auch mal sagen“, so Bätjer. Daraus resultiert aktuell Tabellenplatz zwei, allerdings könnten die Hildesheimer Rostock mit zwei Siegen noch überholen.
In der Vergangenheit gab es immer mal wieder spannende Duelle zwischen den Hildesheimern und den Rostockern. Mit Robert Wetzel steht zudem ein bekanntes Gesicht im Tor des HC Empor. „Das Gute ist, wir haben es in der eigenen Hand. Wenn wir jetzt zweimal gewinnen, haben wir sieben Punkte und sind vor Rostock. Das sollte dann auch definitiv reichen. Egal was die anderen dann machen“, so Bätjer, der anfügte, „Rostock spielt danach nicht mehr. Wenn die also verlieren, kommen sie über die sechs Punkte nicht mehr hinaus. Das war es dann für die. Es ist schon im Kopf sportlich, glaub ich.

[Widget Platzhalter]

Taktisch sehr variabel

Allerdings warnt Bätjer auch vor einer Mannschaft, die „ganz häufig ganz viel anders machen als alle anderen“. Zudem hebt er hervor: „Rostock ist eine Mannschaft, die spielt so schon seit fünf Jahren zusammen. Die versteht sich blind in der Kleingruppe. Dazu haben sie ein taktisch sehr variables System. Spielen häufig, auch bewusst mit sieben Feldspielern. Mal mit zwei Kreisläufern, mal sogar mit drei. In der Deckung können sie eine 4-2-Abwehr spielen, die nicht einfach zu bespielen ist, können aber auch 3-2-1. Wenn man mal gucken will, wie Handball anders geht, dann kann man sich das da gut angucken.
Als Schlüsselspieler stellt der Hildesheimer Coach Tim Völkze (Rückraum links) und Robin Breitenfeldt (Mitte) heraus. „Die Torhüter sind an einem guten Tag auch die besten der Liga, da muss man auch eine gute Quote haben“, äußert Bätjer ebenso.

„Stetig vorwärts entwickelt“

Bei seiner eigenen Mannschaft lobt Bätjer die Entwicklung: „Wir haben uns stetig vorwärts entwickelt in dieser Runde. Sowohl emotional als auch spielerisch. Das stimmt mich positiv. Wir sind jetzt mehr auf Augenhöhe mit diesen Spitzenmannschaften, obwohl die eine ganz andere Eingespieltheit haben.
Personell kann der Trainer nahezu auf den gesamten Kader zurückgreifen. Zwar war Torwart Jakub Lefan zuletzt krank, aber er kann spielen. Die einzigen Fragezeichen stehen hinter Jan Winkler und Jakub Tonar, wo man kurzfristig schauen muss, ob sie einsatzfähig sind.
Insbesondere in Hagen merkte man der Mannschaft eine andere Stimmung, die benötigte Emotionalität und Leidenschaft sehr deutlich an. Noch lief zwar nicht alles perfekt, worin Bätjer folgende Gründe sieht: „Man hat gemerkt, wie wichtig Spiele unter Wettkampfbedingungen sind. Wir haben eine ganz neue Mannschaft, da sind viele neue Spieler dazugekommen. Da haben manche nur fünf Pflichtspiele gegen vermeintlich schwächere Gegner gespielt. Man musste erst merken, was es bedeutet in Rückstand zu liegen oder gegen wirkliche Top-Mannschaften zu spielen.
Jetzt wollen Bätjer und seine Jungs das Gefühl aus dem Hagen-Spiel erneut erleben: 

Dieses Gefühl fühlte sich ja wie ein Sieg an. Das ist auch süß, das will jeder auch nochmal haben.
Jürgen Bätjer

„Es ist kein Wunschkonzert“

Wenn es nach dem Hildesheimer Coach gegangen wäre, hätte Rostock nicht unbedingt Hagen schlagen müssen. „Es ist kein Wunschkonzert. Die Drucksituation für Rostock wäre extremer gewesen, wenn sie gegen Hagen verloren hatten. Aber das kann ich nicht beeinflussen. Wenn ich etwas beeinflussen kann, dann morgen. Da tun wir alles dafür, als Sieger vom Platz zu gehen. Wenn wir beides gewinnen, dann ist es sowieso wurst. Wenn ich mir aber etwas wünschen darf, dann das wir zweimal gewinnen.