Nicht nur die Corona-Pandemie hat das Jahr für die Hildesheimer Drittligahandballer zu einem besonderen gemacht. Im Sommer endete eine Ära und eine neue Zeitrechnung begann. Die Handball-Gesellschaft von Gerald Oberbeck zog sich zurück, ein Team um Delf Neumann und den neuen Sportdirektor Martin Murawski übernahm.

Bereits 2019 gab es einen großen Knall rund um die Handballer von Eintracht Hildesheim. Gemeinsam gaben Gerald
Oberbeck und Delf Neumann bekannt, dass es zur neuen Saison 2020/21 einen GmbH-Wechsel geben wird. Die Spielzeit 2019/20 ‚gehörte‘ dementsprechend noch dem ‚Mister Handball‘ aus Hildesheim. Dass er sich seinen Abschied sicher anders vorgestellt hatte, dürfte allen klar sein. Wie alle Sportarten mussten sich auch die Hildesheimer Handballer im März dem Corona-Virus ‚geschlagen geben‘ und in die Pause gehen. Wenig später wurde die Spielzeit abgebrochen, die einzig richtige Entscheidung wie Oberbeck befürwortete: „Das ist die logische Folge der aktuellen Entwicklungen und die richtige Entscheidung. Sie ist zwar schade für unsere Mannschaft und alle Mitarbeiter, da gerade jetzt viele Veränderungen anstehen, aber der Saisonabbruch ist derzeit leider alternativlos.“

Fast eine ganze Mannschaft verlässt Eintracht

In dieser Phase stellte die neue sportliche Leitung um Sportdirektor Martin Murawski und Trainer Jürgen Bätjer eine neue Mannschaft zusammen. Etliche Spieler verließen die Eintracht, einige freiwillig, eine eher unfreiwillig. Am Ende verabschiedeten sich Robin John, Maurice Lungela, Fynn Wiebe, Matteo Ehlers, Max Berthold, Ole Zakrzewski und die Talente Norman Kordas, Erik Schröder, Luc Depping und Lukas Reichenbach den Verein. Die letztlich größte Veränderung bleibt aber ohne wenn und aber, dass Gerald Oberbeck kein Gesicht mehr der 1. Mannschaft der Eintracht ist. Über 40 Jahre war er der ‚Mister Handball‘ in Hildesheim und doch ist er plötzlich nicht mehr Teil der Drittliga-Mannschaft.

Acht Neue

Wenn ein so erheblicher Teil eine Mannschaft verlässt, dann muss natürlich auch Verstärkung geholt werden. Der neue Sportdirektor Martin Murawski und Cheftrainer Jürgen Bätjer blieben nicht untätig und holten insgesamt neun Neuzugänge. Darunter gestandene Profis aus dem Ausland oder der 2. Handball Bundesliga, aber auch vielversprechende Talente. Die Namen der Neuen lesen sich wie folgt: Miloje Dolic, Martin Schmiedt, Jakub Tonar, Martin Vilstrup Andersen, Kay Behnke, Jonas Richardt, Jan Winkler, Moritz Schade und Eimantas Grimuta. Zudem wurden mit Chris Meiser ein neuer Co-Trainer und mit Athletiktrainer und Physiotherapeut Christof Klocke weitere Personen im Trainer-Team von Bätjer installiert. Aus dem alten Team blieben mit Lothar von Hermanni, René Gruszka, Leon Krka, Jakub Lefan, Niko Tzoufras, Lukas Schieb einige starke Akteure, wie auch Publikumslieblinge an Bord.

Guter Start, aber Corona bremst den HC aus

Am Tag der deutschen Einheit durften die Hildesheimer dann auch endlich mit dem neuen Team, den neuen Trikots und der neuen GmbH in die Saison starten.
Zum Auftakt ging es gleich in den hohen Norden nach Stralsund. Mit 38:33 konnte der HCE das Spiel für sich entscheiden, auch die weiteren vier Spiele im Oktober konnten allesamt gewonnen werden.
Punktgleich mit dem HC Empor Rostock führt der HC Eintracht die Tabelle der 3. Liga Nordost an, lediglich das bessere Torverhältnis spricht aktuell für die Rostocker. Doch der seit November ruhende Spielbetrieb bringt einige Fragezeichen mit sich, wie in allen anderen Sportarten auch. 18 Teams spielen in der 3. Liga Nordost. Das würde mit Hin- und Rückspielen insgesamt 34 Partien bedeuten. Fünf sind aktuell lediglich absolviert, die restlichen 29 bis Juni 2021 zu absolvieren klingt nahezu utopisch.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Pandemie-Lage entwickelt, wann die Hildesheimer Drittligahandballer wieder spielen können und in welcher Form es sein wird. Aufgrund des guten Saisonstarts lässt sich aber definitiv positiv in die Zukunft blicken.