Kein erfolgreicher Volleyball-Tag am gestrigen Samstag. Zunächst mussten die Frauen vom MTV Hildesheim eine bittere Heimpleite hinnehmen. Auch die Helios Grizzlys mussten gestern ihre erste Niederlage in der Zwischenrunde hinnehmen. Sie verloren ihr Heimspiel in der Volksbankarena gegen die WWK Volleys aus Herrsching nach 2:0 Satzführung noch mit 2:3 (25:23, 25:23, 24:26, 20:25, 11:15). Die Volksbank- Arena war dabei mit fast 1500 Zuschauern gut gefüllt, doch auch die sehr gute Stimmung konnte am Ende nicht dafür sorgen, dass die Grizzlys nach der 2:0 Satzführung den Sack zumachen. Trotz der Niederlage stehen die Grizzlys immer noch mit 20 Punkten am ersten Tabellenplatz der Zwischenrunde der Plätze 5-8. 

Umkämpfter erster Satz

Nach einem, wie immer, epischen Intro der Grizzlys ging es also los gegen die Gäste aus Herrsching, die mit dem Bus der Fußballer von der SpVgg Unterhaching angereist waren und vor allem durch ihre im typisch bayrischen Stil designten Trikots auffielen. Blau kariertes Oberteil und die kurze Hose im Design einer Lederhose. Dann ging es aber auch los mit de sportlichen Teil des Abends. GRIZZLY-Coach Itamar Stein setzte auf seine bewährten Spieler. Francisco Iribarne, Augusto Renato Colito, Voitto Köykkä, Jakob Günthör, Fedor Ivanov, Lorenz Karlitzek und Noah Baxpöhler. Auf der Bank hatte Stein noch David Seybering, Jan Röling, Linus Engelmann, Jori Mantha und Kapitän Hauke Wagner. Die Gäste kamen besser rein in den ersten Satz und gingen mit 0:2 in Führung. Die Herrschender zeigten von Beginn an viel Teamspirit und feierten sich, egal ob in Führung oder Rückstand liegend, für jeden Punkt. Die Grizzlys wurden in der Anfangsphase des ersten Satzes ein bisschen überrascht und gerieten mit 4:7 in Rückstand. Danach kamen die Giesener aber besser rein und der Angriff lief flüssiger und die Ablagen am Netz wurden besser. Noah Baxpöhler konnte dann mit dem Punkt zum 9:8 die erste Führung der Grizzlys erzielen. Auffällig im ersten Satz war, dass es kaum lange Ballwechsel gab, sondern fast immer beim ersten oder zweiten Angriff gepunktet wurde. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes konnten sich die Grizzlys dann auf 17:14 und dann mit 21:17 auf vier Punkte absetzen. In dieser Phase spielten die Grizzlys vor allem ihre Stärke am Netz aus und konnten eins gegen eins Situationen immer wieder für sich entscheiden. Auffällig waren im Angriff vor allem Iribarne und Colito. Nach einer 23:19 Führung, bei der alle dachten der erste Satz ist durch, kamen die Gäste, die wirklich mit einer überragenden Moral aufgetreten sind, nochmal auf 23:22 ran. Beim Stand von 24:23 konnten die Grizzlys dann aber durch Iribarne den ersten Satz klarmachen. 

Weiterhin enges Spiel im zweiten Satz

Der zweite Satz ging genau so umkämpft weiter wie der Erste aufgehört hatte und beide Mannschaften konnten vor allem in der Annahme nach Aufschlag des Gegners ihre Punkte erzielen. Die Gäste hielten weiterhin gut dagegen und auch die Hildesheimer hatten Probleme. Immer wieder war es der Libero der Grizzlys, der durch gute Rettungsaktionen und Annahmen auffiel und damit die Angriffe des TSV am Leben halten konnte. In der Mitte des zweiten Satzes konnten sich die Gäste so durch gute Angriffe eine 7:10 Führung erspielen. Danach kamen die Helios Grizzlys aber wie im ersten Satz wieder besser rein und konnten auf 10:10 ausgleichen und beim 13:12 wieder in Führung gehen. Es war ein ausgeglichenes Spiel mit ständigen Führungswechseln in dieser Phase jetzt. Beim 20:19 konnten die Giesener durch einen Fehler in der Annahme der Gäste wieder in Führung gehen und sich wieder in der entscheidenden Phase des Satzes auf 24:21 absetzen. Es gab also Satzball für die Grizzlys, doch sie ließen es wieder spannend werden und die Gäste kamen auf 24:23 heran. Dann war es aber Wiederrum der starke Colito, der den Satzball zum 25:23 und dem 2. Satzgewinn verwandeln konnte. Einen Punkt hatten die Grizzlys also schonmal sicher. 

Die Gäste kommen zurück

Der dritte Satz ging, wie die anderen zwei auch, mit einer Führung der Gäste los (0:2). Durch starke Blocks von Günthör konnten die Grizzlys aber zurückkommen und gingen mit 5:4 das erste mal in Führung. Bei den Gästen war vor allem der Libero Leonard Grafen auffällig, der nicht nur lautstark jeden Punkt feierte sondern gefühlt jeden Ball retten konnte und durch eine bemerkenswerte Annahme überzeugte. Noch bemerkenswerter ist aber das Leonard “Lenny“ Graven 2004-er Jahrgang und damit gerade einmal 18- Jahre jung ist. Auch durch ihn konnten sich die Gäste Mitte des Satzes auf 12:10 und 15:12 absetzen. Bei den Grizzlys war es jetzt Fedor Ivanov, der im Angriff übernahm und den Giesenern nach dem 16:16 Ausgleich in der entscheidenden Phase wieder eine Führung brachte (17:16). In diesem Satz war es jedoch nicht so, dass die Giesener sich in der entscheidenden Schlussphase wieder absetzen konnten, sondern es blieb ausgeglichen (23:23). Nachdem die Hildesheimer beim 23:24 für die Gäste den ersten Satzball gegen sie abwehren konnten, waren es diesmal die Gäste die den dritten Satz für sich gewinnen konnten (24:26). 

Satzausgleich – Die Gäste wirken frischer

Auch der vierte Satz startet mit einer 0:1 Führung der Gäste, jedoch konnten die Grizzlys diesmal mit 5:4 früh die Führung übernehmen. Die Gäste haderten jetzt oft mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. Jetzt fingen sich aber die Fehler bei den Giesenern an zu häufen, die bisher nicht viel durchgewechselt hatten. Immer wieder gab es Fehler beim Aufschlag, oder die Grizzlys kamen beim Block am Netz nicht hinterher und die Gäste kamen zu freien Schmetterschlägen. So konnten die Gäste die Grizzlys immer weiter auf Distanz halten (11:14). Die Gäste wirkten in dieser entscheidenden Phase des Spiels viel frischer und auch entschlossener. Diesmal kamen Röling und Mantha früher im Satz, doch auch das brachte nicht viel. Immer wider Fehler im Angriff und der Abwehr, die die Gäste konsequent ausnutzten, führten dazu das die Herrschinger sich auch 12:18 und 14:20 absetzen konnten. Der einzige der immer wieder jetzt dagegen halten konnte war Jori Mantha, der auch versuchte seine Mitspieler emotional wieder mitzureißen. Das Team von Itamar Stein kam auch nochmal auf 17:20 und 20:23 heran, doch die Gäste kamen immer wieder zu freien Schlägen im Angriff und konnten somit auch den vierten Satz, das erste Mal deutlich mit 20:25 für sich entscheiden. Satzausgleich, Entscheidungssatz!

Die Gäste schaffen das große Comeback

Jetzt ging es also in den entscheidenden fünften Satz. Wer war frischer, wer hatte noch Energiereserven? Wer wollte es mehr? Die Grizzlys gingen das erste Mal in einem Satz des vergangenen Abends in Führung mit 2:0. Doch die Gäste beeindruckte das so gar nicht, sie spielten weiter ihr Spiel und konnten durch einen Block mit 2:4 in Führung gehen. Trainer Stein nahm eine Auszeit. Diese brachte jedoch relativ wenig. Sein Team hatte jetzt immer wieder Unkonzentriertheiten in ihrem Spiel. Die Gäste wirkten in den Eins gegen Eins Situationen am Netz viel entschlossener und konnten fast jede dieser Aktionen für sich gewinnen. Die Gäste setzten sich auf 6:11 ab und überzeugten im Angriff immer wieder mit konsequenten Schmetterbällen. Doch die Grizzlys bewiesen Moral und kamen durch Lorenz Karlitzek wieder bis auf 11:12 heran. Das 11:12 sollte allerdings der letzte Punkt für die Giesener am gestrigen Abend gewesen sein, denn die Herrschinger blieben unbeeindruckt und versenkten den ersten Matchball zum 11:15. 
Die Gäste bewiesen unglaubliche Moral und konnten sich durch eine geschlossene Teamleistung nicht ganz unverdient die zwei Punkte sichern. Die Grizzlys wirkten nach den ersten drei Sätzen irgendwie müde und kamen vor allem mit dem Block am Netz oft nicht hinterher. Die Herrschender ließen sich gestern einfach von nichts beeindrucken und glaubten zu jedem Zeitpunkt des Spiels an ihre eigen Stärke. 

Überragender Mann der Gäste war der 18-Jährige Lenny Graven, der mit einer beeindruckenden Ruhe spielte, kaum Fehler in der Annahme machte und fast jeden Ball für die Bayern retten konnte. Völlig verdient wurde er nach dem Spiel zum MVP gewählt und von seinen Teamkollegen ordentlich gefeiert. 

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