Zum ersten Mal seit der Bundesliga-Zugehörigkeit haben die Helios Grizzlys Giesen die Play-Offs in der Bundesliga erreicht. Dennoch droht gegen Topfavorit Berlin das sofortige Aus. Unmittelbar vor dem Duell mit dem amtierenden Meister hat Mittelblocker Jean-Philippe Sol die Grizzlys in Richtung Frankreich verlassen.

Der Volleyball-Bundesligist Helios Grizzlys Giesen verzichtet kurzfristig auf die Dienste von Mittelblocker Jean-Philippe Sol. Der Franzose wechselt mit sofortiger Wirkung in seine Heimat zurück. Schon am Freitag soll Sol seinem neuen Arbeitgeber Saint Naizere Volley-Ball Atlantique zum Aufstieg in die 1. Liga verhelfen. „Er hatte diese Anfrage und bat uns um die Freigabe. Dem Wunsch wollten wir nachkommen, auch vor dem Hintergrund, dass er dort eventuell Chancen auf einen Anschlussvertrag hat“, sagte Manager Sascha Kucera auf Sportnews-Nachfrage. Der 36-Jährige Sol hätte wohl keinen neuen Vertrag bei den Grizzlys bekommen. Die Transferfristen in Frankreich machen nun den überraschenden Wechsel möglich. „Wir können seit dem 1. Februar keinen Spieler mehr verpflichten. In Frankreich ist das anders“, sagt Kucera, der vom Transfer auch profitiert. Die Grizzlys sparen zwei Monatsgehälter Sols ein. „Wir haben ihm nach Rücksprache mit unserem Trainer die Freigabe erteilt. 

Grizzlys-Manager Sascha Kucera: „Wir wollen uns in den Play-Offs so gut wie möglich verkaufen“

Wirtschaftliche Gründe spielten eher eine Nebenrolle“, sagt Kucera, der den Abgang auch nicht als negatives Zeichen für die anstehenden Play-Offs sieht. „Wir sind krasser Außenseiter auch ohne die Personalie Sol. Wir wollen uns dennoch so gut wie möglich verkaufen“, sagt der Grizzlys-Manager. Auch, weil Kucera zum vermeintlichen Saisonabschluss auf eine volle Halle hofft. Gegen Meister und Topfavorit Berlin Recycling Volleys sind die Giesener krasser Außenseiter. Die Best-Off-Three-Serie wird wohl nach zwei Spielen (am 13. März in Berlin und eine Woche später in Hildesheim) entschieden sein. 

Corona-Welle und Verletzungssorgen vor den Duellen mit Berlin

Zumal aktuell Corona die Grizzlys heimgesucht hat. „Wir konnten zuletzt nicht richtig trainieren, weil wir einige positive Fälle hatten. Das passt zu dieser Seuchensaison. Außerdem sind David Seyberring und Colito verletzt“, sagt Kucera, der sich deutlich mehr als Platz acht erhofft hatte. Die Neuzugänge konnten kaum überzeugen. Leistungsträger wie Stijn van Tilburg oder Jan Röling schwächelten regelmäßig. Hinzu kam viel Verletzungspech. Kucera wird nun bei der Kaderplanung genau hinschauen. Noch so eine enttäuschende Saison können sich die Grizzlys trotz erstmaligem Erreichen der Play-Offs kaum erlauben.