Es ist eine Geschichte wie aus einem Film! Und alles angefangen hat es bei den Sonnentaler Hallenmasters. Dort bewies er sich gegen die Hildesheimer Teams, jetzt steht er Toni Kroos und Marcelo gegenüber.

Manchmal verändert ein Moment alles. Für Mustafa Furkan Cinar vom TuSpo Schliekum begann dieser Moment im Winter 2024 in der Halle 39 in Hildesheim, auf Kunstrasen, beim Sonnentaler Hallenmasters. Ein regionales Turnier, das für ihn zum Sprungbrett in eine völlig neue Fußballwelt wurde. „Für mich begann alles im Winter 2024 bei den Sonnentaler Hallenmasters“, sagt Cinar heute. „Wir haben damals das Turnier gewonnen mit Schliekum und ich wurde als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.“ Schon in der Halle 39 begeisterte Cinar das Publikum mit seinem flinken, tempo- und trickreichen Spiel und hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg im Finale gegen den Landesligisten SV Bavenstedt.
Damals ahnte der technisch starke Offensivspieler nicht, dass diese Auszeichnung Türen öffnen würde, von denen viele Kreis- und Bezirksligakicker nur träumen. Doch Cinars Leistungen blieben nicht unbemerkt. „Ich wurde öfter angesprochen, wieso ich denn nicht versuche, in die Icon League zu kommen“, erinnert er sich. Er schrieb Mails, suchte Kontakte, bis er sich an jemanden erinnerte, der öfter bei der ICON League vor Ort gewesen war: Sonnentaler-Geschäftsführer Floyd Janning. „Dann ist mir der Gedanke über Floyd gekommen. Ich bekam anschließend einen Kontakt von ihm, der im Nachhinein alles ins Rollen gebracht hat.“ Über diesen Weg landet er bei Janne Glaser, dem Teammanager des FC OneFootball, Champion der ersten ICON-League-Season. Zufall? Keineswegs.
„Der kannte mich schon, weil er selbst bei TV Deutsche Eiche Hotteln spielt und gegen mich beim Sonnentaler gespielt hat.“ Kurz darauf ist Cinar zu einem zweitägigen Tryout eingeladen worden. Die Chance seines Lebens.
Doch Fußball schreibt manchmal harte Geschichten: „Die Einheiten liefen extrem gut, ich war nah dran, doch dann habe ich mich in der zweiten Einheit verletzt. Ich wurde erstmal nicht berücksichtigt, weil mir die Erfahrung in der Icon League fehlte und die Verletzung noch dazukam.“
Es wurde etwas still um Cinar. Gleichzeitig läuft es auch im Verein nicht rund, immer wieder plagen ihn Beschwerden. Doch Janne Glaser hält den Kontakt, eine Seltenheit in diesem Geschäft. „Er hat mich sogar an andere Teams empfohlen, aber ich konnte nie richtig zeigen, was ich kann, weil ich immer wieder verletzt war.“ Erst als Cinar vollständig fit wird, kommt der Wendepunkt. Ein neues Team steigt in die ICON League ein: Die Find the Pro Icons, geführt vom Youtuber Diyar und dem Fußballprofi von Udinese Calcio Maduka Okoye. Und Glaser bringt ihn erneut ins Gespräch. „Ich durfte dort ein Probetraining absolvieren in Köln, es lief super. Zwei Tage später war ich auf einmal Spieler in der Icon League.“ Ein Satz, der zeigt, wie surreal diese Reise für ihn selbst noch klingt, doch Cinar vergisst nicht, wer immer an ihn geglaubt hat: „Ich habe Janne echt viel zu verdanken.“
Seit dem dritten Spieltag steht Cinar nun regelmäßig in der Liga auf dem Platz und explodiert leistungstechnisch förmlich. „In meinen ersten neun Spielen habe ich sieben Tore und drei Assists gesammelt und bin aktuell Topscorer meines Teams.“ Sein erstes Tor? Ein Moment, der ihm heute noch Gänsehaut bereitet: „Das bisher größte Highlight war mein erstes Tor gegen Berlin City, eigentlich die stärkste Mannschaft der Liga und Champion aus Season 2.“
Mittlerweile misst er sich mit internationalen Stars, Legenden, die er früher nur von YouTube kannte. „Ich habe gegen Ricardo Quaresma und Marcel Halstenberg gespielt und sogar zusammen mit Luis Nani und Christian Eckerlin auf dem Platz gestanden.“
Seine Geschichte klingt wie ein Märchen aus dem Amateurfußball. Von Schliekum, von der Bezirksliga 4, vom Sonnentaler Hallenmasters direkt hinein in die mediale Fußballwelt der ICON League.
Doch all seine bisherigen Gänsehaut-Momente wurden am vergangenen Wochenende noch einmal übertroffen.

Wie im Film: Cinar auf dem Platz neben Kroos und Marcelo

Dort stand nämlich für Cinar ein Highlight-Spiel an, von dem die meisten Fußballspieler ihr leben lang träumen. Sein Team, die Find the Pro Icons trafen auf die Berlin Underdogs, die mit einem Line-up auftraten, wie man es sonst nur aus Champions-League-Abenden kennt: Toni Kroos, Weltstar und eine deutsche Legende und Marcelo, Brasiliens Jahrhundert-Linksverteidiger unterstützten das Team von Hertha-Profi Fabian Reese und Rapper Ski Aggu für den Spieltag.

Ein Bild von dem jeder Fußballfan träumt: Cinar (rechts) mit Marcelo (links) nach dem Spiel.

Find the Icons verlor knapp mit 7:6, Marcelo erzielte drei Tore. Doch für Cinar ging es um etwas Größeres als das Ergebnis: „Es fühlt sich alles surreal an. Ich habe mich neben Toni Kroos und Marcelo aufgewärmt und gegen die gespielt. Deren Qualität ist wie von einem anderen Stern.“ Dann sagte er einen Satz, der beschreibt, wie es ihm auf dem Platz erging:
„Man dreht sich um und wird auf einmal von einem der besten brasilianischen und einem der besten deutschen Spieler aller Zeiten verteidigt.“
Für einen Spieler, der in der Bezirksliga 4 und bei Hallenturnieren in der Region Hildesheim spielt, ist das die Definition einer verrückten Reise.

Bei „Find the Pro“ glänzt er weiter – Zweiter Platz in der ICON-League-Edition

Cinar sorgt aber nicht nur in den Ligaspielen für Aufmerksamkeit. Beim YouTube-Format „Find the Pro“ seines Teamchefs Diyar wurde er für die ICON-League-Edition eingeladen, zusammen mit sechs anderen Stars der Liga. Am Ende wird er Zweiter, nur Dominik Wüst vom Buzz Club schlägt ihn. Für Cinar ein riesiger Erfolg. „Ich habe bei den Challenges unter anderem Marcel Halstenberg und Marcos Alvarez hinter mir gelassen.“
Halstenberg, ehemaliger Leipzig-Profi, Nationalspieler und heute bei B2B United in der Icon League und Alvarez, ehemaliger Zweitliga-Stürmer beim VfL Osnabrück und nun bei den Berlin Underdogs.
Die Jury war hochkarätig besetzt: Diyar, „Eligella“, Sidney Eweka und Niklas Wilson Sommer, vier der bekanntesten Gesichter der aktuellen Medienwelt in Deutschland. Sie waren beeindruckt von dem Schliekumer: Sie lobten seine Coolness, seine Technik und besonders seinen starken linken Fuß, der in den Challenges mehrfach für Szenenapplaus sorgte.

Vom Hildesheimer Kunstrasen in die digitale Fußballwelt der Stars – Wie geht die Reise weiter?

Cinar selbst bleibt trotz allem bodenständig. „Für mich ist das alles eine Megasache und ich genieße einfach den Moment“, sagt er.
Und wenn er seine Reise zusammenfasst, klingt es wie ein Märchen: „Man kann schon sagen: vom Hallenturnier aus Hildesheim bis auf die große Bühne der ICON League.“
Eine Geschichte, die zeigt: Manchmal braucht es nur ein Hallenturnier, einen Funken Mut und jemanden, der an einen glaubt. Und den Rest erledigt Talent. Und Mustafa Furkan Cinar hat davon reichlich. Wir sind gespannt wie seine Reise weitergeht und werden in mit Sportnews weiter verfolgen.

Neben dem letzten Spieltag der Icon League steht für den Schliekumer im Januar der nächste wichtige Termin an, wenn es um die Titelverteidigung bei den Sonnentaler Hallenmasters geht!