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Nicht viel ist klar, nur dass spätestens am Montag eine Entscheidung fällt. Bleibt Benjamin Duda Cheftrainer beim VfV Borussia 06 Hildesheim oder geht er? Interesse von anderen Klubs soll es darüber hinaus auch geben.
Noch ist keine Entscheidung gefallen, passieren soll sie aber spätestens am Montag.
Ich habe mich in superoffenen und transparenten Gesprächen mit der Vereinsführung darauf verständigt, dass eine Art Deadline beim VfV auf Montag, den 10. Mai terminiert ist.
Benjamin Duda
Für Duda persönlich ist es auch keine einfache Situation, denn sowohl die mögliche Situation in Havelse, als auch in Lübeck ist kompliziert, aber durchaus interessant für einen jungen und aufstrebenden Trainer.
Der TSV Havelse hat die Lizenz zur 3. Liga beantragt und hofft auf die Teilnahme an den Relegationsspielen gegen den Vertreter aus der Regionalliga Bayern. Sollte die Havelser diese erfolgreich bestreiten und aufsteigen, könnte Duda zumindest nicht ‚Cheftrainer’ werden, denn dafür fehlt ihm (noch) die Fußball-Lehrer-Ausbildung. „Die Möglichkeit der Sondergenehmigung für die 3. Liga gibt es vom DFB nicht mehr, das haben sie gecancelt. Das heißt de facto: Ich kann kein Cheftrainer in der 3. Liga sein, das ist Lizenz-bedingt nun mal so“, kommentiert Duda. Allerdings gibt es auch hier Schlupflöcher, wie der 32-Jährige anfügt: „Es gibt aber Modelle in Sandhausen oder Uerdingen zum Beispiel, da ist Stefan Reisinger als A-Lizenzinhaber der ausübende Trainer, aber mit Jochen Press wurde noch ein Fußballlehrer dazu geholt. Das heißt, man arbeitet da in einem Trainerteam. Das wäre eine Möglichkeit.“ Kann der VfV nun hoffen? Eher nein, zwar sagt Duda: „Es ist ja jetzt nicht so, dass ich zu Havelse gehe. Es ist eher eine generelle Haltung, ich definiere mich definitiv nicht als klassischer zuarbeitender Co-Trainer. Nicht weil ich die Rolle abschwäche, ganz im Gegenteil, diese Rolle ist Gold wert und unverzichtbar für jedes Trainerteam, aber natürlich muss ich für mich authentisch formulieren und bestimmen: Wer bin ich, was will ich machen? Diese klassische Rolle im Sinne von Zuarbeiter ist es nicht, ich sehe mich definitiv als Macher, Entwickler, Begleiter – einfach gesagt als Trainer, Coach.“ Doch gänzlich ausschließen mag er eine mögliche Zusammenarbeit in einem ‚Team‘ nicht. „Wenn es da ein Modell gibt oder gäbe, bin ich nicht darauf aus mich unbedingt Trainer/Cheftrainer zu schimpfen. Mir geht es ja gar nicht um eine Bezeichnung, sondern ausschließlich um das Aufgabenprofil, die Arbeit. Wenn es da ein Modell gäbe, von mir aus auch rund um die 3. Liga, wo ich trotz der Bezeichnung Co-Trainer nahezu so arbeiten kann, wie ich es gerade beschrieben habe, dann wäre auch so eine Position denkbar“, so Duda. Der aber auch diese Aussage relativiert: „Ob das überhaupt ein Drittligist so macht, da will ich mich nicht größer machen als ich bin, das ist die ganz andere Seite der Story. Ob sich ein Drittligist überhaupt so öffnen würde oder so öffnen müsste gegenüber der Person Benjamin Duda.“
Die zweite „Option“ neben dem TSV Havelse scheint der VfB Lübeck. Aktuell noch Drittligist, allerdings stark abstiegsbedroht. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt sieben Punkte bei noch drei verbleibenden Spielen. Laut HLsports soll der aktuelle Trainer bei einem Abstieg den Verein verlassen. Auch hier gilt: In Liga drei könnte Duda nicht als Cheftrainer übernehmen, bei einem Abstieg in die Regionalliga Nord hingegen schon. Gleiches gilt für den TSV Havelse sollte der Sprung in Liga drei nicht klappen. Gespräche gab es also, aber eben keine Angebote, da liegt weiterhin nur das Schriftstück des VfV vor. „Gerade diese beiden Klubs haben ja noch Trainerkollegen im Angestelltenverhältnis, auch wenn beide vermeintlich zum Sommer etwas anderes machen werden“, möchte Duda auch den Respekt gegenüber den Kollegen wahren.
Für viele mag es nun danach klingen, dass Duda womöglich auf ein „besseres Angebot“ warte, doch das hatte er bereits vergangene Woche verneint: „Ich bin kein Spieler- oder Poker-Typ. Ich muss keine sportpolitischen Spielchen betreiben, um den Preis hochzutreiben.“
Duda ist mit seinen jungen Jahren sehr ambitioniert, es gehe um „persönliche und sportliche Weiterentwicklung“, wie er der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung sagte.
Stand jetzt hat also der VfV 06 das einzige Angebot vorgelegt. Zwar hat Duda auch bereits verlauten lassen: „Meine Ausrichtung ist nicht die, dass ich einen Trainerjob ausübe um des ausüben willens, also einfach um sich Trainer in der 4. Liga zu schimpfen, sondern ich werde nur das machen, was ich zu 100 % mit meinen Arbeitsattributen machen will.“ Dennoch ist davon auszugehen, dass er auch in der kommenden Saison mindestens in der Regionalliga arbeiten wird. Hildesheim scheint möglich, Havelse und Lübeck gelten als mögliche Optionen.
Es ist ja kein Basar, an dem ich mich frei als handelnde Person bedienen kann. Ganz im Gegenteil. Der wahrhaftige Ist-Zustand ist unverändert, dass einzige greifbare Vertragsangebot liegt mir vom VfV vor.
Benjamin Duda