Drei Begegnungen hat der HC Eintracht Hildesheim bis zum Jahresende noch zu spielen, danach wird die Hinrunde der laufenden Saison schon wieder Vergangenheit sein. Das Jahresrestprogramm allerdings bringt noch sehr anspruchsvolle Aufgaben mit sich. Am Sonnabend um 19.15 Uhr muss die Mannschaft in der Spenger Großturnhalle beim Tabellenfünften TuS Spenge antreten, eine Woche später folgt das Auswärtsspiel beim Team HandbALL Lippe II, ehe es am 15. Dezember in der Volksbank Arena mit dem Spitzenspiel gegen den TuS A-H Bielefeld zum Jahresabschluss kommen wird.

Am Sonnabend aber geht es erstmal nach Spenge und dort war das Gewinnen schon in den letzten Jahren immer sehr schwer. In der letzten Saison reichte es nach großem Kampf zu einem knappen 31:28 Erfolg. Mannschaft und Trainer wären nach eigenen Aussagen froh, wenn dieser doppelte Punktgewinn auch am Sonnabend wiederholt werden könnte. Die Gastgeber haben am letzten Spieltag im Derby in Bielefeld vor knapp 2700 Zuschauern eine herbe 22:36 Klatsche kassiert und werden am Sonnabend gegen die Einträchtler zusätzlich motiviert in die Partie gehen. Schließlich will man den eigenen Fans zeigen, dass man besser ist als es die Derbyklatsche vermuten lässt.

Der Kampf um die beiden Aufstiegsrundenplätze der Staffel Nord-West hat zum Ende des Jahres volle Fahrt aufgenommen. Aus dem von vielen Experten vermuteten Zweikampf ist ein spannender Vierkampf geworden. Als einzige Mannschaft der vier Aspiranten hat der TV Emsdetten am kommenden Spieltag Heimrecht, in der Emshalle wird Team HandbALL Lippe II zu Gast sein. Wilhelmshaven muss bei den SGSH Dragons antreten und Bielefeld reist zur zweiten Mannschaft der MT Melsungen. Mit dem Spiel in Spenge steht der HC vor der schwersten Aufgabe der vier Topteams der Staffel. Personell dürfte sich gegenüber dem letzten Wochenende nichts ändern. Trainer Daniel Deutsch geht davon aus, mit unveränderter Aufstellung in Spenge antreten zu können. Ändern muss sich allerdings die Wurfquote der Hildesheimer Angreifer. So meinte Daniel Deutsch nach dem letzten Spiel bezogen auf die miserable Wurfausbeute seiner Spieler:

Wenn Du die Tür für einen Gegner aufmachst, musst Du auch damit rechnen, dass er da auch durchgeht.

HC-Trainer Daniel Deutsch war nach dem letzten Spiel durchaus kritisch mit seinem Team. Fotos: Celine Schrader

Dreizehn Fehlwürfe hatte der Coach allein in der ersten Hälfte gezählt und in diesen vergebenen Chancen auch den Grund dafür ausgemacht, dass die Partie bis in die Schlussphase hinein relativ eng geblieben war. In Spenge jedenfalls muss konzentrierter abgeschlossen werden, um die Gastgeber schlagen zu können. Gut ist, dass Matteo Ehlers wieder zurück in der Mannschaft ist. „Matteo braucht nach seinem Bänderriss sicher noch eine bisschen Zeit, aber er wird schon bald wieder der alte sein“, sieht Deutsch seinen Rückraumspieler auf einem guten Weg. Durch Ehlers überstandene Verletzung jedenfalls gibt es im Rückraum wieder mehr Alternativen.

Mit 15:9 Zählern rangieren die Ostwestfalen asu Spenge aktuell auf Rang fünf der Leistungsskala, mussten aber zuletzt in Bielefeld den Rückschlag mit der Derbyklatsche hinnehmen. „Es gibt so Spiele, da geht nichts“, schreiben die Spenger in ihrer Zusammenfassung des Derbys auf ihrer Webseite. Im Heimspiel gegenden HC Eintracht wird das Team von Trainer Rafael Jacobsmeier zeigen wollen, dass die Leistung im Derby ein Ausrutscher war. Die Spenger Verantwortlichen reagierten Ende Oktober auf den überraschenden Abgang ihres Toptorschützen Paul Holzhacker (wechselte zum Zweitligisten Lübeck-Schwartau) und verpflichteten mit Jonas Gerges einen ehemaligen Erstligaspieler, der zuletzt in Vinnhorst unter Vertrag stand. Wie die Hilldesheimer mussten auch die Ostwestfalen Verletzungen einiger Leistungsträger kompensieren, die bisherige Saison insgesamt aber lief nicht schlecht. Mit Bjarne Schulz, Vincent Hofmann, Fabian Breuer, Jonah Jungmann und Gordon Graefe hat Trainer Jacobsmeier viel Qualität in seiner Mannschaft.

Nichtsdestotrotz reist der HC Eintracht Hildesheim als Tabellenführer nach Spenge und will als solcher auch zurück nach Hildesheim kommen. Spieler und Trainerteam wissen um die Schwere der Aufgabe und werden sich entsprechend auf die Partie vorbereiten.