Am Sonntag um 17.00 Uhr spielt der HC Eintracht Hildesheim in der Gummersbacher Schwalbe-Arena beim VfL Gummersbach II.

Alles andere als ein Sieg wäre nicht nur eine Überraschung, schließlich reist das Team ohne Verlustpunkt ins Bergische Land, während die jungen Gastgeber in dieser Saison noch auf ihren ersten Pluspunkt warten.

Der TV Emsdetten muss am Sonnabend beim VfL Eintracht Hagen II antreten, der TuS A-H Bielefeld spielt am Sonntag beim Aufsteiger TV Bissendorf-Holte. Das bisher ungeschlagene Spitzentrio ist also jeweils in fremden Hallen gefordert. Gerade diese Spiele können in der Endabrechnung später eine Rolle spielen, wenn dabei Punkte liegengelassen werden. Das weiß auch das Eintracht-Trainerteam, das sich aber auch darüber im Klaren ist, dass es immer schwer wird, die Spieler, die bisher jedes Spiel gewonnen haben, dazu zu bringen, die Konzentration nach der langen Anreise in die vermutlich leere Halle nicht im Bus zu lassen.

Zum Wochenende stehen nur 14 Spieler zur Verfügung. Philipp Wäger wird wohl bis zum Jahresende ausfallen, den Spielmacher und Abwehrstrategen plagt eine heftige Entzündung im Körper. Auch Renè Gruszka wird aussetzen müssen, beim Linkshänder besteht der Verdacht auf einen Meniskusriss. Einige andere Spieler gingen mit leichten Blessuren aus der letzten Partie, werden am Sonntag aber mitwirken können. Daniel Deutsch sieht die neue Situation noch entspannt:

Es zahlt sich jetzt aus, dass wir in diesem Jahr mit einem breiteren Kader in die Saison gegangen sind. Auch wenn Laage (René Gruska) und besonders Philipp fehlen werden, können wir das weitgehend kompensieren

Dabei hat er vor allem auch Piet Möller im Blick, der jetzt in der Angriffsmitte gefordert sein wird. „Für die verletzten Spieler selber ist das natürlich hart“ weiß der Coach, der ja auch auf Jorit Reshöft noch weiter verzichten muss. Der Gummersbacher Nachwuchs wird versuchen, über Gegenstöße zu einfachen Treffern zu kommen. Im eigenen Angriff sollten unseren Spielern deshalb möglichst wenige technische Fehler unterlaufen. „Wir wissen, dass wir klarer Favorit sind und nehmen diese Rolle auch an“ macht Deutsch keinen Hehl daraus, dass er seine Mannschaft am Sonntagabend mit zwei weiteren Pluspunkten im Gepäck zur langen Rückfahrt bitten will.          

Mit 0:12 Punkten ziert das in dieser Saison nach insgesamt zwölf Abgängen stark veränderte Gummersbacher Nachwuchsteam ohne Pluspunkt aktuell das Tabellenende. So wirklich kann das nicht überraschen, denn der Schwerpunkt der Gummersbacher Verantwortlichen liegt in dieser Saison noch mehr als in den Jahren vorher in der Ausbildung, wie Trainer Goncalo Miranda schon vor Saisonbeginn erklärt hat. „Wir haben die jüngste Mannschaft in der 3. Liga, alle Spieler außer Mykola Protsiuk sind noch A-Jugendspieler. Unser erstes Ziel ist es, diesen jungen Spielern die Möglichkeit zu geben, Herrenhandball zu spielen und viel zu lernen. Unser Saisonziel besteht darin, die Spieler darauf vorzubereiten, der ersten Mannschaft zu helfen. Sie müssen gut genug sein, um mit der ersten Mannschaft zu trainieren und vielleicht in einigen Spielen mitzuspielen“ fügte er aber in der Pressemitteilung des VfL auch hinzu: „Das letzte Ziel, das wir sicherlich erreichen werden, wenn wir uns auf die ersten beiden konzentrieren, ist der Verbleib in der 3. Liga.“ Nun, das wird sicherlich schwer, das Ziel ist aber durchaus erreichbar, wie die bisherigen Ergebnisse trotz der Niederlagen zeigen. In Emsdetten gelangen den VfL-Youngstern am letzten Sonntag immerhin 33 Tore. Auch in Gummersbach muss der HC Eintracht Hildesheim erstmal gewinnen, ein Grund, den Gastgeber auf die leichte Schulter zu nehmen, ist nicht ersichtlich.