Werbung
Hier könnte eure Werbung stehen!
Jetzt Kontakt aufnehmen
Am gestrigen Samstagabend trafen die Helios Grizzlys im Niedersachsenderby auf die SVG Lüneburg. Cheftrainer Itamar Stein schickte mit Eshenko, Mayaula, van Tilburg, Menner, Röling und Kapur seine Stammbesetzung aufs Parkett. Nach der doch deutlichen Niederlage gegen Friedrichshafen wollten die Giesener in der heimischen Halle den nächsten Sieg einfahren. Den Gästen steht zur Zeit nach der Vertragsauflösung mit dem ersten Zuspieler nur ein Spieler auf dieser wichtigen Position zur Verfügung. Vor dem Spiel trennten die Teams nur zwei Punkte, wobei Lüneburg (10 Punkte) ein Spiel mehr auf dem Konto hat als die GRIZZLYS.
Enger erster Satz mit starkem Schlussspurt
Beiden Teams war von Beginn an anzumerken, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Ansehnliche Ballwechsel waren die Folge zu Beginn des ersten Satzes. Weder die GRIZZLYS noch Lüneburg konnte sich so richtig absetzen. Demzufolge war der knappe Zwischenstand von 8:7 zur ersten technischen Auszeit wenig überraschend. Die Führung wechselte danach hin und her. Bei den GRIZZLYS schlichen sich wie schon zuletzt immer wieder Fehler im Aufschlag ein, woraus die Gäste allerdings kaum Kapital schlagen konnten. Auffällig war in dieser Phase zudem, dass selten der erste Angriffsball im gegnerischen Feld landete. Die Feldabwehr beider Teams erwischte einen guten Start, wobei auch die Angreifer beider Teams relativ ungenau agierten. Zur zweiten technischen Auszeit führten die GRIZZLYS erneut mit einem Punkt (16:15). Die erste deutliche Führung konnten dann die Gastgeber verzeichnen. Beim Stand von 20:17 nahm Lüneburgs Trainer Stefan Hübner eine Auszeit. Diese blieb aber ohne Wirkung. Nach einer Aufschlagserie von Stijn van Tilburg versenkte Hauke Wagner den zweiten Satzball zum 25:19 und 1:0.
Gutem Beginn folgen zu viele Fehler
Den Schwung vom Ende des ersten Satzes nahmen die GRIZZLYS mit und führten schnell mit 4:1. Immer wieder setzte Jan Röling den bis dato glänzenden van Tilburg ein und auch die Feldabwehr agierte weiter gut. Lüneburg ließ allerdings nicht locker und war vor allem im Block immer wieder erfolgreich. Bezeichnend dafür der Punkt zum 7:7, als Hauke Wagner am Dreierblock der Gäste scheiterte. Itamar Stein reagierte und nahm die Auszeit. Danach war das Spiel wieder ausgeglichener und beide Teams schenkten sich nichts. Kurz vor der zweiten technischen Auszeit setzten sich die GRIZZLYS wieder etwas ab (15:12). Ohne weitere Fehlaufschläge hätte die Führung noch höher ausfallen können. So ging es „nur“ mit 16:14 in die Auszeit. Nach zwei unnötigen Fehlern in der Annahme, die zu gegnerischen Punkterfolgen führte, sah sich Stein zur nächsten Auszeit gezwungen (17:16). Ein weiterer Annahmefehler bescherte Lüneburg den Ausgleich zum 19:19, kurz darauf ging der Gast sogar in Führung. Van Tilburg wurde nun immer wieder vom Block gestoppt. Die Annahme der GRIZZLYS wurde durch eine Aufschlagserie von Hannes Gerken ordentlich unter Druck gesetzt. Beim 19:23 reagierte Stein erneut und brachte Jacob Kern für den schwachen Hauke Wagner. Beim 21:24 nahm die SVG eine Auszeit und versenkte den anschließenden Satzball problemlos. Nach starkem Satzbeginn waren es zu viele einfache Fehler in Aufschlag und Annahme, die den Giesenern am Ende das Genick brachen.
Lüneburg nutzt Fehler eiskalt
Im dritten Satz lief weiter Jacob Kern für Hauke Wagner auf. Eshenko kehrte für Seybering zurück. Das Spiel blieb eng und die Angriffe beider Teams wurden immer wieder geblockt oder von der Feldabwehr abgefangen. Auf Seiten der GRIZZLYS blieb neben Wagner vor allem Magloire Mayaula blass, der selten in die Angriffe eingebunden wurde. Viel lief über die Außenangreifer Menner und van Tilburg. Zur ersten technischen Auszeit stand für die Gastgeber eine 8:6-Führung zubuche. Beim 9:10 nahm Stein eine Auszeit. Die Aufschläge der SVG bereiteten seinem Team weiter große Probleme. Timon Schippmann kam daher für Anton Menner ins Spiel, konnte die Annahme aber auch nicht merklich verbessern. Lüneburg führte bei der zweiten technischen Auszeit mit 14:16. Menner kam zurück ins Spiel und agierte nun deutlich souveräner. Auch Mayaula wurde nun öfter ins Angriffsspiel eingebunden. Zwei unglückliche Schiedsrichterentscheidungen hielten das Spiel eng. Zwei Mal beschwerten sich die GRIZZLYS heftig, weil ihre Angriffsbälle im Aus gelandet sein sollten. Beim 19:20 nahm Stein die nächste Auszeit, welche Wirkung zeigte. Sein Gegenüber tat es ihm beim 22:22 gleich – es ging in die Crunchtime. In dieser ließen die GRIZZLYS gute Angriffsmöglichkeiten liegen und schenkten den Satz so her – Sportlicher Leiter Sascha Kucera ließ seinem Frust mehrfach freien Lauf. Bezeichnend für den Satz war zudem der entscheidende Punkt: Ein Fehlaufschlag von Menner sorgte für das 23:25.
Ausgleich dank konstanterem Spiel
Stein reagierte und brachte erneut Seybering für Eshenko. Auch Kern stand immer noch auf dem Feld und wirkte dabei etwas glücklicher als sein Pendant Hauke Wagner. Die GRIZZLYS kamen gut in den Satz und zwangen Lüneburg beim 6:3 zur ersten Auszeit. Allerdings kamen die Gäste erneut stark zurück und verkürzten bis zur technischen Auszeit auf einen Punkt. Giesen war vor allem im Angriff viel zu inkonsequent, konnte die Fehler aber vorerst minimieren und ging mit 13:9 in Führung. Diese Vier-Punkte-Führung blieb bis zur zweiten technischen Auszeit bestehen (16:12). Durch deutlich weniger Fehler konnte die Führung bis zur nächsten Lüneburger Auszeit (18:15) gehalten werden. Doch wieder holte man die Gäste durch mangelnde Durchschlagskraft im Angriff zurück ins Spiel. Einer der wenigen Blockpunkte von Mayaula verhinderte nach zwei Punktverlusten in Folge den Ausgleich. Dieser gab den GRIZZLYS den nötigen Push für die entscheidende Phase des Satzes. Die Führung wurde nicht mehr aus der Hand gegeben. Zwar blieben die ersten beiden Satzbälle ungenutzt, den dritten konnte David Seybering aber zum 25:22 verwandeln.
Entscheidung im Tie-Break
In den entscheidenden Satz starteten die Hausherren stark. Insbesondere Jacob Kern drehte nun auf und holte wichtige Punkte. Ein langer Ballwechsel vor der technischen Auszeit wurde schlussendlich durch den zweiten Blockpunkt von Seybering in Folge entschieden (8:3). Das letzte Mal wurden die Seiten gewechselt. Kerns zweites Ass des Satzes sorgte für das 10:3 – die Vorentscheidung. Am Ende stand ein deutliches 15:6 auf der Anzeigetafel, das man vor allem dem Trio Röling, Kern, Seybering zu verdanken hatte.
Schlussendlich ein nicht unverdienter Sieg für die GRIZZLYS. Zwar machte man Phasenweise eindeutig zu viele Fehler, konnte sich schlussendlich aber doch durchsetzen. Vor allem der fünfte Satz zeigte, wie gut das Team von Itamar Stein sein kann. MVP wurden am Ende Jordan Ewert auf Seiten der Lüneburger und der in den letzten beiden Sätzen auftrumpfende Jacob Kern. Einer, der es sicher auch verdient gehabt hätte ist David Seybering. Der junge Mittelblocker kam wie schon in den letzten Spielen vermehrt zum Einsatz und spielte wiederholt stark. Alleine im letzten Satz holte der 24-jährige drei Blockpunkte und versenkte ebenso viele Angriffsbälle im gegnerischen Feld. „Wir hatten das Spiel heute am Anfang im Griff und haben uns dann selber wieder im Weg gestanden. Die Sätze zwei und drei haben wir leichtfertig aus der Hand gegeben. Heute hat aber die Mentalität gestimmt. Wir konnten den Schwung aus dem vierten Satz mit in den Tie-Break nehmen und sind nach einem Fehler nicht wieder direkt eingebrochen“, resümierte der hochgewachsene Mittelblocker das Spiel. Sein Trainer gab ihm recht und ergänzte: „Die Jungs haben heute gut gekämpft und füreinander gearbeitet. Am Ende haben sie den Derbysieg nach Hause gebracht – das ist das Wichtige.“
