Nach 14 Spielen ohne Niederlage hat es die U19 des VfV 06 Hildesheim zum ersten Mal erwischt. Gegen Göttingen 05 musste das Plaschke-Team eine 4:6-Niederlage hinnehmen.

Im 15. Saisonspiel hat es die U19 des VfV Borussia 06 Hildesheim erwischt. Gegen Verfolger Göttingen 05 unterlag der Tabellenführer in einem torreichen Spiel mit 4:6. Dabei gab das Team von Trainer Benni Plaschke eine 2:0-Führung aus der Hand. Die hochmotivierten Gäste wollten ihre wohl letzte Chance nutzen, das Meisterschaftsrennen in der Niedersachsenliga noch einmal spannend zu machen. Durch den Erfolg haben die Südniedersachsen den Rückstand auf den VfV auf neun Punkte verringert. Zudem haben die Göttinger noch ein Spiel weniger absolviert. Für den VfV war es ein Dämpfer zur richtigen Zeit. Die Hildesheimer sind in den ersten 14 Spielen mehr oder weniger durch die Liga spaziert. Zehn Siege und vier Unentschieden unterstrichen die Dominanz des VfV. Viele im Umfeld träumten von einem Durchmarsch in die Regionalliga. Trainer Plaschke trat immer als Mahner auf und wollte den Ball flach halten. Zu Recht. Am Samstag offenbarte sein Team Schwächen in der Defensivarbeit.

Sieht sich und sein Team noch lange nicht am Ziel: VfV-Trainer Benni Plaschke.

Die Viererkette leistete sich einige Fehlpässe und gegen die flinken Göttinger Angreifer fehlte der Zugriff. Die 2:0-Führung durch einen Doppelpack von Romeo Kumor brachte keine Sicherheit. Harut Hayrapetyan und zweimal Joshua Drevenstedt drehten das Spiel zu Gunsten der Gäste. Noch vor dem Halbzeitpfiff verhinderte VfV-Torwart Luca Ablanedo mit einem gehaltenen Elfmeter das 2:4. Acht Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte Lucien Jimenez, der gerade erst einen Vertrag für die Herren-Oberligamannschaft unterschrieben hat, den Ausgleich zum 3:3. Rudi Hasso hatte die Vorarbeit geleistet. Wieder hatten die Gäste die passende Antwort. Hayrapetyan traf in der 60. Minute zum 3:4. Der gute Kumor hatte aber auch noch etwas im Köcher. Der VfVer erzielte seinen dritten Treffer zum 4:4-Ausgleich (81.). Anstatt sich mit dem Unentschieden zufrieden zu geben, drängten die Gäste abermals auf den Siegtreffer. Tom Hohbrecht besiegelte mit zwei Treffern den nicht unverdienten 6:4-Erfolg der Göttinger.

Trainer Benni Plaschke hatte gewarnt

Trainer Benni Plaschke hatte vor dem Spiel gewarnt. „Gegen Göttingen wird es ein schweres Spiel und es ist noch ein weiter Weg.“ Er sollte Recht behalten. Neun Spiele müssen er und sein Team in der Niedersachsenliga noch bestreiten. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung zum ärgsten Verfolger HSC Hannover. Und manchmal kann so eine Niederlage auch ein Dämpfer zur rechten Zeit sein. Plaschke wird sein Team jetzt nicht zur Schnecke machen sondern behutsam auf die nächste Aufgabe vorbereiten. Die steht am 13. April in Lüneburg auf dem Programm. Zwei Wochen später haben die Hildesheimer schon die Chance zur Revanche. Dann steht bereits das Rückspiel bei Göttingen 05 an. Währenddessen laufen im Hintergrund die Planungen für die kommende Saison. Und natürlich haben die Verantwortlichen auch schon einen Blick auf die A-Jugend-Regionalliga geworfen. „Wenn die Mannschaft die sportliche Qualifikation schafft, sollten wir auch die Rahmenbedingungen für einen Aufstieg erfüllen. In der Regionalliga würden deutlich mehr Kosten auf uns zu kommen. Wir sind gerade dabei, das Ganze auf die Beine zu stellen“, sagt Björn Rührer, der sportliche Leiter des VfV, der sich das Spiel aus dem Sprecherturm auf der Radrennbahn des VfV anschaute.

Der Vorstand Sport als Turmfalke: Björn Rührer verfolgt das U19-Spiel vom Sprecherturm der Radrennbahn.

Die VfVer wollen schließlich von einer guten Nachwuchsarbeit profitieren. In der kommenden Saison wird neben Jimenez, auch Jo-Willem Tewes in die Herrenmannschaft hoch gezogen. Gleiches könnte auch Rechtsverteidiger Patrick Post bevorstehen. Und Dreifachtorschütze Kumor hat am Samstag ebenfalls nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Das Trainerteam um Plaschke und Maik Kietzmann ist schon auf der Suche nach neuen Talenten. An die 30 Namen sollen auf einer Liste stehen. „Viele Spieler melden sich bei uns. Sogar zwei Berater haben mich zuletzt angerufen und wollen, dass wir uns deren Klienten mal anschauen“, sagt Plaschke, der seinen Vertrag nach Willen des Vereins verlängern soll. Erfolg macht eben sexy. Zunächst gilt es aber noch die bislang erfolgreiche Saison zu einem krönenden Abschluss zu bringen.