HC Eintracht Hildesheim hat das Auswärtsspiel in der 3. Liga Nordwest bei der heimstarken TSG Bielefeld mit 29:24 gewonnen. Der Tabellenführer hat den Punktverlust gegen die Sportfreunde Söhre scheinbar gut verkraftet.

Die Handballer von HC Eintracht Hildesheim haben die richtige Reaktion gezeigt. Gut eine Woche nach dem 30:30-Unentschieden gegen die Sportfreunde Söhre, dass sich wie eine Niederlage anfühlte, haben die Hildesheimer ihr schweres Auswärtsspiel bei der TSG A-H Bielefeld mit 29:24 gewonnen. Überragender Spieler war Torwart Jan Jochens, der unter der Woche ankündigte, nach dieser Saison eine Auszeit vom Handball nehmen zu wollen. Jochens parierte 21 Würfe der Bielefelder. Ein absoluter Topwert. „Das lag nicht an meiner Entscheidung. Ich will jedes Spiel gewinnen und am Ende mit Eintracht in die 2. Liga aufsteigen“, sagte Jochens nach dem Spiel. Die Gäste, die ohne den kurzfristig zum TuS Ferndorf transferierten Ante Simic antraten, spielten keine gute erste Halbzeit.

Starkes Signal: Eintracht-Torwart Jan Jochens war mit 21 Paraden der Matchwinner.

Im Angriff verballerten die Gäste einige gute Würfe. Zwar brachte Rückraumspieler Matteo Ehlers sein Team schnell mit 3:0 in Front, allerdings ließen die Ostwestfalen nicht locker. Weil Torwart Dennis Doden in der ersten Halbzeit ähnlich stark hielt, wie Eintracht-Jochens, blieben die Hausherren im Spiel. Vor allem die Rechtsaußen Lukas Quedenbaum und Rene Gruszka hatten keinen guten Tag erwischt. Sie fanden nur selten einen Weg an Doden vorbei. Hinzu kamen einiges fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter. Das Duo Simon Michel/Dominik Rose benachteiligte im Verlauf des Spiels aber beide Teams gleichermaßen, so dass beide Trainer natürlich nicht zufrieden waren mit der Leistung der Referees.

Mit der Leistung der Schiedsrichter Simon Michel und Dominik Rose waren beide Trainer nicht zufrieden.

Zur Halbzeitpause führte die TSG vor 900 Zuschauern in der Seidensticker-Halle mit 13:12. Es war das erwartet schwere Spiel gegen den Tabellenfünften. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Eintracht kam hochmotiviert aus der Kabine. Schnell führten die Gäste, dank der Paraden von Jochens mit 17:15. Philipp Wäger traf aus dem Rückraum,. TSG-Trainer Niels Pfannenschmidt nahm schon nach sechs Minuten seine zweite Auszeit und brachte alsbald den siebten Feldspieler. Auf diese Maßnahme waren die Hildesheimer gut vorbereitet. Die Eintracht-Abwehr lieferte eine kampfstarke zweite Halbzeit ab. Im Zusammenspiel mit Jochens ließen die Hildesheimer nur elf Treffer in 60 Minuten zu. TSG-Torwart Doden fand nun auch nicht zu seiner Form aus Durchgang eins und wurde in der 40. Minute durch Bastian Räber ersetzt. Auch der konnte den Eintracht-Express nun nicht mehr stoppen.

Auf sie mit Gebrüll: Kreisläufer Hendrik Hanemann erzielt schreiend einen seiner fünf Treffer.

Im Angriff war es nun vor allem Kreisläufer Hendrik Hanemann, der neben Jochens bester Einträchtler war. Hanemann erzielte insgesamt fünf Treffer. Der Rückraum um Wäger, Matteo Ehlers und den angeschlagenen Jakub Tonar (fünf Tore) agierte mit Licht und Schatten. Linkshänder Florian Billepp konnte wenig Akzente setzen. Dafür war da ja noch Kapitän Lothar von Hermanni, der trotz eines verworfenen Siebenmeters zu Beginn, wie immer solide traf. Der Linksaußen warf sieben Tore. In der 50. Minute traf der Kapitän zur 25:21-Führung. Die 40 mitgereisten Eintracht-Fans waren aus dem Häuschen. Den Rest erledigte Eintracht im Stile eines Spitzenreiters. Am Ende konnte das Team von Trainer Daniel Deutsch einen letztlich ungefährdeten 29:24-Auswärtssieg feiern.

Eintracht-Spieler Philipp Wäger wird von Bielefelds Nerdin Vunic (rechts) gefoult.

„Ich bin stolz, auf meine Mannschaft. Sie hat das Negativerlebnis von vor einer Woche gut weggesteckt. Abwehr und Torwart waren heute richtig gut. Im Angriff haben wir keine Glanzleistung hingelegt, aber am Ende zählt nur der Sieg“, sagte Deutsch, der sich nach dem Spiel noch angeregt mit Spielerberater Marco Stange unterhielt. Es ging wohl auch um die Vertragsverlängerung von Rückraumspieler Jakub Tonar, der von Stange beraten wird. Tonars Vertrag läuft am Saisonende aus und Deutsch möchte gerne verlängern. „Es ist alles offen“, sagte Stange. Vorerst soll sich Tonar auf den Saisonendspurt und die Aufstiegsspiele mit Eintracht konzentrieren. Durch den Sieg in Bielefeld ist Eintracht dem Ziel Meisterschaft einen Schritt näher gekommen.

Jakub Tonar (rechts) tauschte sich nach dem Spiel in der Seidensticker-Halle mit seinem Berater Marco Stange aus.