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Continentale Drebert und Schröder
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Wir sind der Meinung: Sicherheit ist etwas Persönliches
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Am Samstagabend empfingen die Helios GRIZZLYS Giesen die WWK Volleys Herrsching in der heimischen Volksbankarena. Vor 1422 Zuschauenden entwickelte sich von beginn an ein echter Volleyball-Krimi, an dessen Ende ein 3:2-Sieg für die GRIZZLYS stand.
GRIZZLYS-Wahnsinn bereits im ersten Satz
Mit seiner Stammformation um Ahyi, Karlitzek, Goldrin, Ivanov, Baxpöhler, Günthör und Breilin ging Itamar Stein in das Duell gegen die WWK Volleys Herrsching. Von Beginn an war der Gast aus dem Süden Deutschlands, angeführt von Theo Timmermann und Ex-Giesener Magloire Mayaula, richtig gut im Spiel. So lagen die Herrschinger früh mit 2:5 in Führung, weil vor allem die Power im Aufschlag stimmte und die GRIZZLYS vor große Probleme stellte. Insbesondere Filip John machte mit zwei Assen auf sich aufmerksam. Stein sah sich zu seiner ersten Auszeit gezwungen. Beim 5:7 wurde es erstmals lauter in der Halle, doch ein weiteres Ass der WWK Volleys ließ die Volksbankarena zur ersten technischen Auszeit wieder verstummen. Das Spiel der Giesener wurde nun immer schwächer, plötzlich führte Herrsching nach vielen Fehlern der Gastgeber gepaart mit schwachen Angriffen mit 11:16. Der Satz schien nahezu entschieden. Doch dann drehten die GRIZZLYS auf und zeigten ihre Stärke. Beim 16:18 war der Satz wieder völlig offen. Als dann auch nach Günthör im Ein-Mann-Block Mayaula abräumte, stand die Halle Kopf (18:20). Beim 18:21 nahm Stein seine nächste Auszeit und schien die richtigen Worte zu finden. Ahyi drehte nun mächtig auf und pushte sein Team zum Comeback im bis dato holprigen Satz. Nach einer guten Feldverteidigung und einem harten Angriffsschlag vom Diagonalen waren die GRIZZLYS auf einen Punkt herangekommen (21:22). Nun war die Zeit von Jan Röling gekommen. Der eingewechselte Zuspieler sorgte mit seinen guten Aufschlägen für die 23:22-Führung der Giesener. Diese ließen sich die Gastgeber nicht mehr nehmen. Ein Ass von Ivanov zum 25:23 ließ die Halle endgültig durchdrehen. Durch einen starken Kampf gingen die GRIZZLYS mit 1:0 in Führung.

Herrsching hält weiter stark dagegen
Der zweite Satz startete ausgeglichen. Beide Mannschaften schenkten sich weiterhin nichts und kämpften um jeden Ball. Leichte Vorteile hatten dabei, wie schon zu Beginn des ersten Satzes, die Gäste. Mit 6:8 ging es in die erste technische Auszeit. In der Folge kämpften sich die Giesener, angeführt von Mittelblocker Baxpöhler, der zwei Punkte erzielen konnte, zurück und glichen zum 8:8 aus. Trotzdem behielt Herrsching die Oberhand und setzte sich bis zur zweiten technischen Auszeit mit 13:16 ab. Beim 14:18 dachten sicher wieder viele Zuschauende in der Halle, dass der Satz entschieden sei. Doch wieder kämpften sich die GRIZZLYS eindrucksvoll zurück. Beim 20:21 schien alles möglich – es war für die WWK Volleys fast schon ein Flashback zum ersten Satz. Nun kam Kapitän Hauke Wagner ins Spiel und sollte über den Aufschlag den Satz drehen. Sein erster Versuch landete aber direkt im Netz. Doch trotz des 21:23 gaben sich die Giesener nicht auf und glichen wenig später nach Punkten von Goldrin und Ahyi aus. Über einen Fehlaufschlag von Ivanov und einen Angriff von Goldrin, der denkbar knapp im Aus landete, konnte Herrsching den Satz jedoch mit 23:25 für sich entscheiden – 1:1.

Spiel bleibt denkbar ausgeglichen – aber Giesen holt das 2:1
Auch der dritte Satz blieb hart umkämpft und folgerichtig auch nach Punkten extrem ausgeglichen. Beide Mannschaften nutzten die Fehler des Gegners eiskalt, so führten die WWK Volleys zur ersten technischen Auszeit nur knapp mit 7:8. Absetzen konnten sich die Gäste aber nicht. Herrsching war in der Annahme und der Feldabwehr vor allem dank Timmermann, der in dieser Phase kaum zu bezwingen war und auch im Angriff seinen Teil beisteuerte, richtig stark. Doch die GRIZZLYS ließen sich nicht abschütteln und konnten immer wieder selbst starke Angriffe setzen. Zur zweiten technischen Auszeit war beim Stand von 15:16 weiter alles offen. Durch weniger Fehler im eigenen Aufschlag hätten das Team von Itamar Stein zu diesem Zeitpunkt auch durchaus schon führen können. Zudem waren die Zuspiele teilweise etwas zu ungenau und einige Giesener Angriffe konnten locker verteidigt werden. Als ein Ball von Goldrin, der in dieser Phase immer wieder am Block hängenblieb, von den Abwehrhänden an die Hallendecke ging, konnte Giesen zum 19:19 ausgleichen. Auch Herrsching begann nun, leichte Fehler zu machen, was die GRIZZLYS im Satz hielt. Beim 23:23 nahmen die WWK Volleys eine Auszeit, Hallensprecher Mike Münkel peitschte die Halle noch einmal an. Und das zahlte sich aus. Erst versenkte Karlitzek einen Angriffsschlag mit voller Wucht und kurz danach nagelte Ahyi einen Aufschlag direkt in das Herrschinger Feld. Der Jubel über das 25:23 und das 2:1 nach Sätzen in der Halle war riesig.

Nervenschlacht geht weiter, Herrsching gleicht aus
Angetrieben durch die laute Halle legten die GRIZZLYS erstmals im Spiel zum Satzstart richtig gut los. Karlitzek holte den ersten Punkt, es folgten drei Asse von Goldrin, die nur von einer Gäste-Auszeit unterbrochen wurden – 4:0. Erst jetzt wachten die WWK Volleys wieder auf und gestalteten den Satz in der Folge ausgeglichen. Zur ersten technischen Auszeit hatte sich Herrsching nicht nur zurückgekämpft, sondern den Satz komplett gedreht (6:8). Nach dem starken Satzbeginn ließen sich die Giesener merklich hängen. Dafür war das Team von Thomas Ranner nun richtig gut in der Partie – es ging wie im gesamten Spiel hin und her. Einen nahezu unmöglichen Ball schlug Ahyi an die Herrschinger Blockhände und sorgte für den 12:12-Ausgleich, Goldrins nächstes Ass sorgte für die erste Giesener Führung seit längerer Zeit. Mit dieser im Rücken stabilisierten sich die GRIZZLYS etwas. Baxpöhler sorgte mit einem seiner an diesem Tag vielen Monsterblocks für das 14:12. Zur nächsten technischen Auszeit führte das Team von Stein mit 16:14. Doch die WWK-Volleys ließen sich nicht abschütteln und glichen wenig später erneut aus. Beim 18:18 ging es in die Crunchtime des Satzes, kurz danach gingen die Gäste wieder in Führung. Als Herrsching mit 18:20 in Front lag, holte Stein sein Team am Spielfeldrand zur Auszeit zusammen. Goldrin erzielte Augenblicke später das wichtige 20:22. Aber Herrsching ließ sich die Führung nicht mehr nehmen. Ein Angriff von Karlitzek wurde zum 20:24 ins Giesener Feld geblockt, der Satz war entschieden. Schlussendlich stand ein 21:25 und das 2:2 auf der Anzeigetafel.
Tie-Break wird zur Goldrin-Show
Der Tie-Break startete für die GRIZZLYS noch besser als der Satz zuvor. Erneut war es eine beeindruckende Aufschlagserie von Goldrin, die für eine hohe Giesener Führung sorgte. Zudem holte sich Baxpöhler den gefühlt zehnten Blockpunkt des Spiels. Beim 6:0 (!) nahm Herrsching folgerichtig die Auszeit. Wenn in diesem Spiel nicht schon jede Führung gedreht worden wäre, hätte man wohl von Vorentscheidung sprechen können. Durch einen Angriff der Gäste ins Aus und einen unfassbaren Block von Ahyi war Goldrin auch beim 8:0 noch am Aufschlag. Die Seiten wurden gewechselt und der Außenangreifer machte einfach da weiter, wo er aufgehört hatte. Sein nächster Poweraufschlag landete von der Annahme an der Hallendecke – 9:0! Erst der nächste Ball ging nach einem Herrsching-Angriff von der GRIZZLYS-Feldabwehr ins Aus. Beim 9:1 glaubte wohl niemand in der Halle mehr an einen Gästesieg. Die Volksbankarena bebte und erlebte in der Folge weiterhin eine Machtdemonstration der Giesener. Es funktionierte jetzt einfach alles. Jeder Ball wurde abgefangen, an jeden Angriff kamen die Blockhände und die eigenen Angriffsschläge gingen allesamt ins Feld. Am Ende des Tie-Breaks stand ein rekordverdächtiges 15:2 für die GRIZZLYS und der 3:2-Sieg.

Das einzige was sich die Mannschaft von Stein fragen muss: Warum nicht schon im dritten Satz so? So sind es am Ende „nur“ zwei Punkte für die Giesener – aber der letzte Satz war schlichtweg beeindruckend. MVP wurde Ahyi, der neben Goldrin und Baxpöhler der auffälligste Akteur war. Bereits am Mittwoch geht es um 19:30 Uhr zu Hause gegen den VfB Friedrichshafen weiter.
