Die Helios Grizzlys Giesen haben sich - im Gegensatz zu vergangenen Jahren -  beim Nachwuchsteam des VCO Berlin keine Blöße gegeben. Die neu formierte Mannschaft bewies im Sportforum Mentalität und gewann glanzlos, aber souverän mit 3:0. Lorenz Karlitzek wurde zum MVP gewählt.

Wenn man von den neuen Helios Giesen Grizzlys spricht, dann ist das nicht untertrieben. Der 3:0-Erfolg ist ein bestes Beispiel dafür, dass da ein ganz anderes Team als in den Vorjahren auf dem Feld steht. Die Grizzlys 2022 treten als Mannschaft auf. Sie besitzen in dieser Saison eines, was in den vergangenen Jahren gefehlt hat: Mentalität. Ein Rückblick muss erlaubt sein. 2018 hatten die Giesener ebenfalls Ambitionen. Manager Sascha Kucera hatte eine namhafte Mannschaft zusammen gestellt. Sie passte aber nicht. Vor vier Jahren verloren die Grizzlys beim Berliner Nachwuchs mit 1:3. Weil nichts passte und die Mannschaft eher eine Ansammlung von Einzelkämpfern war. Vier Jahre später ist vieles anders. Die Berliner haben wieder viele junge, hungrige Talente in ihren Reihen. Sie sind krasser Außenseiter in der Liga, wollen aber allen Gegner ein Bein stellen.
Aber nicht den Grizzlys. Die zeigten im Berliner Sportforum zwar keine Gala, wie in den ersten Saisonspielen. Sie gaben sich aber auch keine Blöße. Allen voran die Neuzugänge Matt West (Zuspieler) Noah Baxpöhler (Mittelblock) und Angreifer Jori Mantha machten den Unterschied. Im ersten Satz hielten die VCO-Boys lange Zeit mit. In den entscheidenden Situationen hatte Zuspieler West aber immer die richtige Entscheidung. Von West profitiert insbesondere Lorenz Karlitzek. Der Außenangreifer blüht mit Routinier West an seiner Seite regelrecht auf. Er wurde erneut zum MVP gewählt. Der erste Satz ging mit 25:21 an die Gäste.
Damit hatten sie den Berliner, die von 70 Zuschauern intensiv angefeuert wurden, den Zahn gezogen. Im zweiten Satz war es bis zum 8:7 ausgeglichen. Manager Kucera saß mit seiner Familie auf der Tribüne und ahnte, wie das Spiel weiter verlaufen würde. „Diese Spiele gegen die vermeintlichen Außenseiter musst man einfach gewinnen, egal wie“, sagte der Sportdirektor. Er sollte Recht behalten. Das Team von Trainer Itamar Stein, der auf die Mittelblocker Jakob Günthör und Magloire Mayaula verzichtete, holte sich Satz zwei mit 25:17. Auch der dritte Satz verlief unspektakulär. Die Qualität und die Mentalität der Gäste gaben den Ausschlag. Satz drei ging mit 25:18 an die Grizzlys. Nach 87 Minuten war das Spiel beendet.